An vielen deutschen Geburtskliniken sind „Babylotsendienste“ etabliert, damit Familien frühzeitig Zugänge zum Hilfesystem und passgenaue Unterstützung lokaler Anbieter erhalten. Die Aufgaben von „Babylotsinnen“ sind, psychosozial belastete Familien in Geburtskliniken rund um Schwangerschaft und Geburt zu identifizieren, klärende Gespräche anzubieten und in ihrer Lotsenfunktion auf Wunsch der Familien die Vermittlung an lokale Unterstützungsdienste zu übernehmen – unter anderem in die Netzwerke und Angebote der Frühen Hilfen. Einzelne Babylotsendienste werden derzeit auf gynäkologische und pädiatrische Praxen ausgeweitet. So können Schwangere auch im Rahmen der ambulanten gynäkologischen Vor- und Nachsorge zur Geburt oder Familien mit kleinen Kindern im Rahmen der ersten pädiatrischen U-Untersuchungen durch Babylotsinnen in Unterstützungsangebote vermittelt werden.
Im Rahmen der Evaluation eines Modellprojekts mit Babylotsendiensten in Geburtsklinik, gynäkologischen und kinderärztlichen Praxen werden Babylotsinnen zu zwei Zeitpunkten in Einzelinterviews sowie einer Fokusgruppe befragt. Darüber hinaus werden im Sommer 2022 zehn Einzelinterviews mit Eltern zu ihren Erfahrungen im Babylotsensystem geführt. Univation übernimmt die Planung, Konzeption, Durchführung und Auswertung der Babylotsinneninterviews und der Fokusgruppe zu Zeitpunkt 2 sowie der Eltern-Interviews.
Das Projekt wird in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut e. V. (DJI) durchgeführt.
Das NZFH wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)