Das Programm Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt® wird gemeinsam durch die Schwulenberatung Berlin gGmbH und durch die g2 Organisationsentwicklung GmbH Hannover bundesweit umgesetzt. Es verfolgt das Ziel, nachhaltig eine diversitätssensible Gesundheitsförderung in der Pflege zu etablieren. Es wird vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV-Verband) finanziert.
Das Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt® ist eine Auszeichnung, die stationäre Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste, Hospize und perspektivisch auch Krankenhäuser erhalten, die in struktureller, organisationaler und personeller Hinsicht Voraussetzungen schaffen, um diversitätssensible Gesundheitsförderung in der Pflege zu ermöglichen. Um dieses Siegel zu erhalten, durchlaufen die Einrichtungen einen Organisationsentwicklungsprozess: Dieser Prozess umfasst eine Ermittlung der Bedarfe durch den Einsatz von praktischen Checklisten, die Teilnahme an Beratungen und Fortbildungen sowie letztlich eine erfolgreiche Prüfung des Diversity-Checks im Rahmen einer Begutachtung.
Nach der erfolgreichen Entwicklung des Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt®, das insbesondere die Belange von LSBTI* im Fokus hatte, soll das Qualitätssiegel nun um weitere Vielfaltsdimensionen, insbesondere um die Dimension Migration, erweitert werden. Der Erweiterung liegt eine intersektionale Perspektive zugrunde, die auch weitere Vielfaltsdimensionen umfasst. Dieser Bereich wird durch die g2 Organisationsentwicklung GmbH mit dem Projekt Vielfalt Pflegen verantwortet, die eine ausgewiesene Expertise zum Thema Migration mitbringt.
Die Evaluation wurde vom PKV-Verband beauftragt und wird in Kooperation von Univation GmbH und Camino gGmbH umgesetzt. Sie verfolgt den Auftrag, das Programm formativ zu begleiten und damit dazu beizutragen, das Programm konzeptionell und prozessorientiert zu verbessern sowie die Wirkungsorientierung und auch die Kooperation der beiden Organisationen zu unterstützen. Die Programmwirkungen sollen auf der Ebene der Beschäftigten in der Pflege, der Pflegeempfänger*innen und auf der Ebene von Organisationen explorativ herausgearbeitet werden.
Die Evaluation hat ein multimethodisches, mehrperspektivisches Design entwickelt, das die Beteiligten aus dem Programmteam und in den Einrichtungen der Pflege mit einbezieht.